Natalia Lopez, eine der meist gebuchten Showtänzerinnen/Coaches der Welt

Die Grenze ist erreicht

In den vergangenen Jahren hatten Tanzschulen, Veranstalter und Djs mit stagnierenden Besucherzahlen zu kämpfen. Seit einigen Monaten zeigen die Indikatoren eindeutig eine Aufwärts-Tendenz und diese sollten wir unbedingt nutzen, um nachhaltig etwas für die Salsaszene zu tun.

Ein Interview mit Harlin Rodriguez, Schweizermeister in Salsa und Bachata, Leiter der Tanzschule Salsabrosa GmbH und vorallem leidenschaftlicher Tänzer.
Ein Interview mit Harlin Rodriguez, Schweizermeister in Salsa und Bachata, Leiter der Tanzschule Salsabrosa GmbH und vorallem leidenschaftlicher Tänzer.


Wie beurteilst du die Situation der Salsaszene zurzeit in der Schweiz?
Aus eigener Erfahrung, aber auch wenn ich mit Kollegen rede, ist eine eindeutige Aufwärts-Tendenz zu spüren. Was aber nicht heisst, dass die grossgeschriebene Kriese bereits vorbei ist.
Meiner Meinung nach machen viele Schulen einen sehr guten Job, sie passen sich dem Wandel an und suchen die Nähe zu den Schülern.

Was müsste deiner Meinung danach passieren um die Szene nachhaltig zu unterstützen?
Ich finde grundsätzlich müssten Veranstalter, Tanzschulen und Djs teilweise vom Konkurrenzdenken wegkommen, schliesslich sitzen wir alle im gleichen Boot. Es ist mir bewusst, dass es nicht möglich ist, komplett von diesem Denken abzulassen, denn auch die Salsaszene unterliegt den Regeln der freien Marktwirtschaft. Jeder versucht, sich mit den vorhandenen Mitteln durchzusetzen. Oft aber werden dabei Grenzen verletzt, und zwar ganz unnötig. Denn in vielen Fällen würde ein Gespräch Missverständnisse vermeiden. Dieser Austausch im Gespräch wird aber leider vernachlässigt, aus Angst vor Reaktionen oder weil man über den eigenen Stolz stolpert.

Haben wir zu viele Tanzschulen in der Schweiz?
Ich denke nicht, denn die Nachfrage nach lateinamerikanischen Tänzen ist ja noch da, auch wird der Markt immer wieder durch neue Impulse angeregt. Mit Zumba, Kizomba und Zouk haben wir aktuell inspirierende Tänze, aber auch der Bachata hat enorm an Wichtigkeit gewonnen.
Grundsätzlich sind nicht andere Tanzschulen unsere Hauptmitbewerber, sondern eher mögliche Substitution-Hobbys wie zum Beispiel Fussball oder Wasserballet.
Es wird noch zu wenig miteinander gearbeitet – oder es wird zusammengearbeitet solange man einen Profit sieht. Dabei finde ich wichtig, dass einem bewusst ist, dass nicht jede Zusammenarbeit eine Win-Win Situation mit sich bringt. Aber genau auch solche Zusammenarbeiten sind notwendig, damit das ganze System funktioniert.
Wir haben z.B. seit Jahren mit Bailamos Salsa in Basel, Salsa Olé in Wohlen und Fuego y Pasión in Zürich zusammen gearbeitet, um nur einige Tanzschulen zu erwähnen, die nachhaltig sehr gute Arbeit für die Szene leisten.

Ihr habt mit "Union Salsera" und " Bootcamp Showtraining" zwei neue Projekte geplant für das Jahr 2014, welche die Zusammenarbeit fördern sollen. Kannst du uns bitte kurz erklären, worum es dabei geht?
Ja, gerne. Seit bald 6 Monaten haben wir mit Natalia Lopez eine der besten Salsatänzerinnen und eine der meist gebuchten Showtänzerinnen/Coaches der Welt bei uns in der Tanzschule zu Besuch. Wir haben in dieser Zeit enorm viel gelernt von ihr und möchten anderen Leute ebenfalls die Gelegenheit dazu geben, davon zu profitieren.

Darum diese zwei Projekte: Bootcamp Showtraining: Hierbei geht es uns darum, die vielen Salseras zu fördern, welche schon immer mal auf der Bühne stehen wollten und nicht wussten wie, oder solche, die einmal mit einer Profitänzerin arbeiten wollen. Das Training wird jeweils in Hausen bei Brugg stattfinden jeden Montag sind bis Ende März zurzeit insgesamt 16 Trainings geplant. Intensive und lernreiche Trainings sind garantiert!

Union Salsera: Das Projekt ist ganz einfach erklärt. Wir möchten die Zusammenarbeit der Tanzschulen fördern und möchten deshalb mit einer gemeinsamen Show auf nationalen und internationalen Bühnen auftreten und die Schweiz als Einheit vertreten. Wir würden dann gerne im Herbst 2014 an der Stargate Berlin mitmachen und natürlich auch gewinnen!

Wie sind die Projekte angelaufen?
Sehr postiv, das Bootcamp ist praktisch ausgebucht! Wir haben Mitte November Tanzschulen und Veranstalter kurz über den Projekt "Union Salsera" informiert und waren sehr überrascht und erfreut über die positiven Reaktionen. Ich bin zuversichtlich, dass einige Tanzschulen sich auf das Projekt einlassen, denn es wird die Tänzerinnen, die dabei sind, tänzerisch und persönlich weiterbringen und die Salsaszene näher zusammenrücken.




http://www.salsabrosa.ch