Ambrosio Barker
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Ein Jahr Splash 213

Am 20. Januar, einem Samstag, feierte das Splash sein einjähriges Bestehen.

Schweizer Nachtschwärmer und Passanten pflegen an der grossen Schaufensterscheibe des Splash 213 in der Zürcher Langstrasse ihre Nasen platt zu drücken, um zu beobachten, was denn in dieser Bar so abgeht. Drin picheln und schwadronieren spät nachts Latinas und Latinos, aber auch interessierte Schweizer an der runden Bar, im Hintergrund drehen sich Paare zur Salsa oder schmeissen ihre Hüften im Merengue-Rhythmus auf einem blau beleuchteten Dancefloor und vor einem Wandbild mit Palmen und Meeresstrand hin und her. Was man von draussen nicht sieht: zur Linken führt eine Treppe in eine schöne, stimmungsvolle Lounge im ersten Stock hinauf und hier wird am Wochenende, manchmal aber auch unter der Woche bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und getanzt.

Etwa zwei Jahre stand die ehemalige Cube-Bar leer, die ein junger Türke für viel Geld eingerichtet hatte und die er dann zunehmend glücklos bewirtete. Der 38jährige Kolumbianer Ambrosio Barker war auf der Suche nach einem geeigneten Lokal, entdeckte das Cube und erkannte sofort die für seine Vorstellungen idealen Strukturen darin. Barker stammt von der zwischen Kolumbien, Panama und Jamaika liegenden kolumbianischen Insel San Andrés und lernte sein Metier von der Pike auf, hat er doch die klassischen Stufen vom Hotelboy über die Réception bis zum Bartender erklommen. Bald richtete Ambrosio seine eigene Bar ein und machte etwas später eine Disco auf. Seit 1992 in San Andrés mit seiner Schweizer Frau Karin verheiratet, kam Barker vor sieben Jahren nach Zürich und arbeitete hier in der Gastronomie, zuletzt als Superviser im Starbucks. Mit allen Wassern gewaschen, wollte er partout eine eigene Bar mit einem leicht kolumbianischen Touch eröffnen.

Das ist ihm mit dem Splash erfolgreich gelungen, denn hier treffen sich Colombianas und Colombianos mit Venezolanern, Peruanern und Leuten aus Ecuador, während auch die Dominikaner stets präsent sind, die neben den Brasilianern das grösste Segment in der Zürcher Latinopopulation stellen. An der Bar bedient denn auch die Dominicana Audi.

An den Latin-Nights am Freitag und Samstag legen wechselweise der kolumbianische DJ Cristian "El Sabrosito", der Venezolaner DJ Cab und der Dominicano DJ Chino Strella auf. Die Musik ist vielfältiger als in anderen Latino-Boîtes, denn man tanzt hier zur anderswo kaum je erklingenden kolumbianischen Cumbia und zur Cumbia-Salsa, zu Vallenatos, internationaler Salsa, zu Merengue, Reggaeton, Latin Hip Hop etc. Und mit den ewig hippen Bachatas liegt der DJ immer richtig, denn diese lieben praktisch alle Latinas und Latinos. Die Lage im Zürcher "Langstrassenbarrio" ist ideal, geneigte Schweizer können hier entdecken, wie echtes Latino-Nightlife funktioniert und es ist absolut jedermann willkommen. "Ich habe bewusst den englischen Namen 'Splash' gewählt, da ich damit zeigen will, dass wir offen für alle Leute sind", erklärt Ambrosio, der seine Lounge-Bar voll im Griff hat und sie so zum Dauererfolg führt.

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Splash 213
Zürich, Langstrasse 213

Offen:
Di-Do ab 19 Uhr
Fr und Sa ab 21 Uhr
So ab 19 Uhr
Montag geschlossen