La 33

Leidenschaftliche Salsa‐Rhythmen gegen den Regen

jazz meets folklore 2008: Zum zweiten Mal traf am Wochenende in Schwyz Jazz auf Folklore. Das Wetter spielte dabei nicht mit, dafür alles andere.

«Es ist wie verhext», sagt Andi Himmelsbach. «Die Prognose der Meteorologen lautete vielversprechend: Am Morgen noch etwas Regen, am Nachmittag Aufhellungen und einzelne Schauer, wenn überhaupt.» Aufgrund dessen entschied sich das Organisationskomitee des Schwyzer Musikfestivals Jazz meets Folklore, dem Himmelsbach vorsteht, den Anlass auf dem Hauptplatz durchzuführen und nicht ins MythenForum zu verschieben. Eingetroffen ist am Samstag aber genau das Gegenteil von dem, was die Meteorologen versprachen: Von 16 Uhr bis Mitternacht öffnete Petrus die Schleusen, oftmals sogar weit.

Das Konzept funktioniert
Der Stimmung der Besucher tat dies keinen Abbruch und auf dem Hauptplatz gab es das eine oder andere trockene Plätzchen unter einem Festzelt oder Regenschirm. Der grösste Teil der Besucher entschied sich jedoch, ein Konzert auf einer der insgesamt sieben Indoor‐Bühnen im Schwyzer Dorfkern mitzuverfolgen. Freunde volkstümlicher Klänge kamen dabei mit dem Illgauer Trio Chuchirast und der Ibächler Retomons & Waschi GmbH voll auf ihre Kosten. Und während Nostalgiker von der Berner Band Swing Express und der Innerschweizer Formation Keep Swingin‘ Five mit Jazztönen aus den 30er‐ und 40er‐Jahren bedient wurden, bot die Einsiedler Star‐Jodlerin Nadja Räss zusammen mit Rita Gabriel spannende Neuinterpretationen traditioneller Volksmusik.

«Unser Konzept mit den verschiedenen Konzerten in den Schwyzer Dorfbeizen funktioniert», freut sich Andi Himmelsbach. «Die Besucher bewegen sich von einer Bühne zur anderen und suchen sich die Musik aus, die ihnen am besten gefällt.» Mit rund 800 Eintritten war der Anlass aber etwas weniger gut besucht als die Erstdurchführung im letzten Jahr. «Angesichts des Wetters ist das aber auf jeden Fall zufriedenstellend, wir hatten weniger Besucher befürchtet.» Für eine abschliessende Bilanz sei es aber noch zu früh, so Himmelsbach.

Leidenschaft aus Kolumbien
Den Besuchern schien am Samstagabend jedes Konzert zu gefallen, denn die Restaurants und Bars waren derart voll, dass Sitzgelegenheiten zur Rarität wurden. Auf dem Hauptplatz trotzten die Musikbegeisterten dem Wetter mit Schirm und Regenjacke und feierten die Jazzgruppe der Jugendmusikschule Schwyz, die B3 Bigband aus Brunnen und die Willis Wyberkapelle.

La 33, die Salsa‐Helden aus Kolumbien, die um 22.30 Uhr auf der grossen Hauptplatzbühne auftraten, lockten dann mehrere hundert Besucher aus den Restaurants. Die Zuschauer liessen sich von den feurigen Klängen aus dem Süden gefangen nehmen und erlebten ein fantastisches Konzert. «Es ist erstaunlich, wie viele Leute bei teils intensivem Regen auf dem Hauptplatz ausharrten und zur Musik tanzten», sagt Himmelsbach. Die Stimmung war trotz des Wetters grandios, was definitiv an der Musik lag, die vor lauter Leidenschaft den Regen vergessen liess.

Nachdem die zwölf Kolumbianer mit frenetischem Applaus kurz vor Mitternacht erneut auf die Bühne geholt wurden und nochmals alles gegeben hatten, begab sich der grösste Teil der Besucher ins MythenForum, wo sich die Musiker des Festivals, unter ihnen auch Nadja Räss und La 33, zu einer virtuosen und einmaligen Jamsession trafen. Nur ein paar wenige machten sich auf den Heimweg, unter ihnen auch Petrus.

[jazz meets folklore]




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