"Premio la Clave" ehrt Salseros der schweizer Salsa-Szene

Premio la Clave (26. und 27. Nov.) ehrt Salseros, welche viel zur Entwicklung der schweizer Salsa-Szene beigetragen haben. Wir präsentieren zwei, die vor allem in den Anfängen der Szene beteiligt waren: Rita Martínez und Aurelio Pino.

RITA MARTÍNEZ

Gründerin der Zürcher Salsa-Szene
Nur Eingeweihte wussten in den „dunklen“ 80er-Jahren, was Salsa ist oder hatten zumindest schon mal davon gehört. In einer Zeit, in der man zu Disco, House oder Wave möglichst allein und für sich herumhampelte, galt Paartanz als verpönt. Die Profitänzerin Rita Martínez gehört zu den Pionieren der Salsa- und Latino-Kultur hierzulande, hatte sie sich doch schon 1984 durch die kubanische Tänzerin Inez Corajoud mit dem Kuba-Virus infizieren lassen. „Inez unterrichtete afrokubanische Tänze zu live geschlagenen Trommeln“, erinnert sich Rita, „ich besuchte mit meinem damaligen Freund und späteren Mann und Tanzpartner Hanspeter aus Neugierde den Kurs. Diese den Orishas gewidmeten oder zur Arbeit getrommelten Polyrhythmen berührten mich tief!“

Die experimentierfreudige Rita probierte zu jener Zeit Verschiedenes aus und hatte sich schon seit 1979 für brasilianische Tänze wie Samba begeistert. Irgendwann fragte sie Inez, ob sie denn Salsa kenne, und diese erklärte lachend, das sei die kubanische Nationalmusik, zu welcher man paarweise und nicht in Gruppen tanze. Rita überredete Inez, die sich eigentlich als Afro-Tanzlehrerin verstand, ihr Salsa-Unterricht zu geben - die ersten Zürcher Salsa-Tanzkurse überhaupt waren geboren.

Rita kam nicht mehr von der Salsa los und Inez riet ihr, Kuba zu besuchen. Am Sylvester 1984 gewannen Rita und Hanspeter aber zunächst im Albisgüetli in einem Samba-Tanzwettbewerb eine Reise nach Brasilien, wohin sie 1986 flogen und sich dabei in das Land verliebten. Eine weitere grosse Leidenschaft kam 1987 hinzu: jene für Kuba. „Die Sonne ging gerade unter während unseres Anfluges“, schwärmt Rita heute noch, „die Insel sah total schön aus und gefiel mir auf Anhieb.“ Sie absolvierten Kurse am Conjunto Folclorico Nacionál de Havanna und lernten dort in einer völlig gemischten Klasse zusammen mit Mexikanern, Amerikanern und anderen zu Live-Musik die kubanischen Tänze von der Pike auf.

In die Schweiz zurückgekehrt, gründeten Rita und Hanspeter mit drei befreundeten Leuten an einer Sylvester-Party 1987 den „Salsa Tanzclub Zürich“. Eine Pionierleistung! Aus dieser Keimzelle gingen neben zahlreichen begeisterten Salsa-Tänzerinnen und -Tänzern unter anderem auch die lange Jahre erfolgreich operierenden Manager des „El Cubanito“ hervor. Rita selbst bildete sich während den nächsten zehn Jahren regelmässig in Kuba weiter und tanzte zum Abschluss ihrer Ausbildung drei Monate in der afrokubanischen Gruppe Raices Profundas mit. Im September 1997 gründete sie in Zürich ihre heutige Tanzschule Aché-Dance. Ein Highlight des gleichen Jahres war unter anderem eine Show mit dem bedeutenden kubanischen Sonero Adalberto Alvarez y su Son. Rita und Hanspeter hatten auf dessen Stück „Toca Toca“ eine Choreographie entwickelt und sie tanzten diese im National in Bern mit grossem Erfolg live zur Musik der Gruppe.




Stets ungeheuer aktiv
Im Dienste der Música Latina, arbeitete Rita auch als Musikmanagerin für die Zürcher Gastronomie. Im Sommer 2001 veranstaltete sie in der Zürcher Bäckeranlage ein erfolgreiches erstes Openair, das sie ihrem geliebten kubanischen Son widmete und das in den darauf folgenden Jahren jeweils Neuauflagen erfuhr. Zu einem Gig von Eliades Ochoa tanzte Rita wiederum improvisiert Son, ein Jahr später wiederholte sich diese Art der Tanz-Zusammenarbeit mit kubanischen Musikern am 10-Jahre-Jubiläum von Medi Kuba im Volkshaus. Rita entdeckte erst jetzt so richtig ihre Fähigkeit zum improvisierten Tanz, die sie heute so oft wie möglich mit verschiedenen kubanischen Profitänzern auslebt.

Inzwischen war Salsa total in und hip geworden, viele Lokale fingen an, Latino-Nächte ins Programm aufzunehmen, unter anderem auch das Zürcher Palais X-tra. „Auch hier war ich, wie so oft zuvor, diejenige, die den damaligen Initianten in seiner Idee von einer Salsa-Nacht bestärkte, welche sich ja bis heute als durchschlagender Erfolg erwiesen hat.“ Rita wurde zur gefragten Fachfrau, ihr Rat beim Radio und Fernsehen eingeholt, wo sie auch Auftritte in Spezialsendungen bestritt. Für den Akademischen Sportverband der Universität unterrichtet die Unermüdliche übrigens seit 1989 regelmässig karibische Tänze, vor allem Salsa.

„Ende 2002 fand ich im ehemaligen GZ Oerlikon endlich mein Aché-Lokal“, freut sich die Mutter der Zürcher Salsa-Szene heute noch, „davor zigeunerte ich ja mit meinen Kursen von GZ zu GZ, vom Heuried nach Wipkingen und von dort an den Bucheggplatz.“ In ihrer gemütlichen Oerlikoner Oase mit der kubanisch angehauchten Athmosphäre unterrichtet Rita unter anderem Salsa, Son, Rumba, Merengue, Bachata, Reggaeton, Afro de Cuba, Samba und andere Brasil-Tänze, wobei sie immer wieder Gastlehrer aus Kuba oder Brasilien einlädt. Vier mal im Jahr veranstaltet Rita im Klubraum ein kubanisches Fest, für welches Eintritt verlangt wird, der jeweils einem sozialen Projekt in Kuba zu Gute kommt. Ausserdem organisiert sie regelmässig unkonventionelle Gruppenreisen nach Kuba, die den Teilnehmern nicht nur die Musik, sondern auch Land und Leute auf natürliche Art und Weise näher bringen sollen.

Zwei Lieblingsprojekte stecken immer noch in den Kinderschuhen, werden aber von Rita gehegt und gepflegt. Das eine ist eine Art Cabaret/Show im Sinne des Club Tropicana in Havanna, an welcher kubanische Tänzerinnen und Tänzer teilnehmen sollen und für die Rita ein festes Lokal sucht. Events mit sechzehn Profitänzern hat sie schon erfolreich auf die Beine gestellt und an Nachfrage mangelt es nicht. Beim anderen Projekt handelt es sich um eine ausgesprochene Herzensangelegenheit von Rita: sie möchte gerne an einem regelmässig stattfindenden Anlass in einem Zürcher Lokal den Leuten den Son Cubano, diese Urform der Salsa, als Musik und Tanz näher bringen. „Der Son berührt das Herz, er ist Medizin fürs Gemüt und Balsam für die Seele. Er ist einfacher zu tanzen als die Salsa, die für mich in der herzlosen, akrobatischen Form, wie sie heute praktiziert wird, nichts mehr mit echter Latino-Kultur zu tun hat.“ Im Moment sieht es so aus, als gehe auch dieser Wunsch von Rita wohl bald in Erfüllung, ist doch vielleicht ein ideales Lokal gefunden worden...

[Hans Keller]

AURELIO PINO

Mi nombre es Aurelio Pino, nacido el 13 de noviembre de 1957 en la ciudad de la Habana, Cuba. Durante toda mi vida, como casi todo cubano, he dedicado parte de la misma al baile y a los estudios. En el año 1980 me gradué como profesor de inglés en la Universidad de la Habana, ejerciendo como tal hasta mi arribo a Suiza.

El 13 de Agosto de 1989 llegué por primera vez a Suiza. Desde entonces mi país de residencia. Justo en ese mismo año comencé mi primer curso de baile de Salsa en la ciudad de Berna, en colaboración con Doris Rotlisberger. Esto lo hicimos durante dos o tres años. Posteriormente continué con los cursos en Zurich, pues Berna me estaba demasiado lejos.



Aurelio: No solo preofesor de baile, también DJ

Ya en Zurich, los cursos los realicé conjuntamente con Tamara Golliez, hasta finales del año 1994, en la escuela Gym & Jazz. En el 1995, junto con mi compañera de vida, organizadora y manager (Gina Troiano), inauguramos nuestra escuela de bailes "Barrio Latino" en la Ciudad de Rapperswil, la cual mantenemos aún en función.

Cabe destacar aquí la labor realizada por Gina, cuya participación ha sido fundamental para el buen desarrollo de la escuela. También merecen agradecimiento aquellos amigos y amigas que alguna vez fueron alumnos o alumnas de la escuela y que hasta el día de hoy continúan asistiendo a los cursos cada semana para dar una mano. Nos hemos convertido en una familia. A ellos doy las gracias.

[Aurelio]

Premio la Clave
26. - 27. November 05
Schiffbau Zürich