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Pupy y los que son son

Der kubanische Pianist Pupy Pedroso übertrug in den 80er-Jahren als Mitglied von Los Van Van die Timba, jene schräge kubanische Salsa-Auffassung, auf das Klavier. Heute sorgt er mit seiner eigenen Gruppe für Furore und diese tritt am Freitag, 19. Januar im Cubanito auf. DYNAMIK, DRIVE UND DICHTE!

Als Pupy Pedroso 2001 nach zweiunddreissig Jahren Los Van Van verliess, um sein eigenes Ding durchzuziehn, destabilisierte das für eine ganze Weile die berühmte Gruppe um Juan Formell erheblich. Bassist Formell und Pianist Pupy hatten sich im Orquesta von Elio Revé senior hochgedient und gründeten 1968 Los Van Van. Dort waren die speziellen Tumbaos, wie die musikalischen Muster im Zusammenspiel von Bass und Piano genannt werden, eines der Markenzeichen des Sounds.

Witzigerweise trägt ja oft die einfachste lateinamerikanische Raumpflegerin einen Namen von aristokratischer Länge und so wollen wir auch Pupys vollständige Taufbucheintragung der Leserschaft nicht vorenthalten: César de las Mercedes Pedroso Fernández. Der Vater des 1946 geborenen Pupy ist Pianist und setzt den Sohnemann schon im zarten Alter von fünf vor die Tasten. Das Klavier nimmt seit den Vierzigerjahren in den kubanischen Conjuntos eine zentrale Stellung ein und Pupy überträgt die schräge Timba in den späten 80ern auf das Piano. Ausserdem schreibt er, im Wettbewerb mit Formell, für Los Van Van Songs in Hülle und Fülle, von denen er auch immer wieder neue Versionen aufnimmt.

Pupy y los que son son warten mit einer ausgesprochen knackigen Auslegung der Timba auf. Als Beispiel diene eine neuere Aufnahme von „Juégala“. Hier mischen sich der von Los Van Van kreierte sogenannte Songo - ein Stil, der Einflüsse aus der ganzen Karibik einsaugt - mit der Timba zu einer sich dynamisch steigernden Tempo-Teufel-Nummer, in welcher es schliesslich an allen Ecken und Enden rüttelt, schüttelt, pocht, rattert und knattert, während die Bläser asthmatisch dazwischen tröten und der Sonero hoch über dem Drive fast hysterisch bellt. Der Song ist exemplarisch für den gesamten bisherigen Output, mit dem Pupy qualitative Normen setzt, welche die Timba nie zum seelenlosen Gehacke verkommen lassen, wie man das von anderen Formationen mittlerweile kennt.

Zürich, El Cubanito
Fr 19. 1., ab 22 Uhr



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