Yamaha Salsa Night mit Picason

Sa. 30 Septiembre 2006, Kultur-und Kongresszentrum Luzern.

Picason ist eine der wenigen bekannten Bands ausserhalb Kubas, die sich voll und ganz der modernsten Form der kubanischen Musik widmen: „Timba“ steht für ein fetziges Salsa-Feuerwerk mit „funky“ Bläsersätzen und einer Extradosis afro-kubanischer Power-Rhythmen.

Seit 1985 schreibt Picason Salsa-Geschichte mit über 400 Konzerten in Europa und Lateinamerika, darunter drei Tourneen in Kuba. Gäste wie Arturo Sandoval, José Luís Cortés oder Juan Munguia haben den typischen Band-Sound mitgeprägt.

Auch der kubanische Ausnahme-Flötist Orlando „Maraca“ Valle wurde 1996 am Jazz Festival Montreux vom Picason-Fieber gepackt und schrieb eigens für die Band das Repertoire der CD ‘Timba’ und ein Teil des aktuellen Programms.

Ernesto Manuitt ist nach drei Jahren als Leadsänger der kubanischen Top-Timbaband „Klimax“ nach Europa übergesiedelt und heizt der schon kochenden Picason-Salsa zusätzlich ein. Das letzte Album ‘Timba’ und das aktuelle Album ‘Qué felicidad’ sind die bisherigen Ergebnisse dieser fruchtbaren Zusammenarbeit.

Der Name
Picason entstand aus einem Wortspiel der beiden Wörter „picante" (scharf) und „son", der ursprünglichen Form von Salsa. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung (1985) spielte Picason in der son-typischen „Conjunto“-Besetzung mit Tres, Klavier, Bass, Congas, Bongo und fünf Bläsern. Man orientierte sich an den kubanischen Vorbildern wie Arsenio Rodriguez, Felix Chapotin, Miguel Matamoros, Ignacio Piñeiro und Beny Moré.

1987 wurde die Band zum ersten Mal nach Kuba, dem Ursprungsland des Sons, eingeladen und konnte sich dort am „Festival del Son", am „Festival de Charanga", im weltberühmten „Tropicana" und im kubanischen Fernsehen präsentieren. Das Publikum war begeistert und erstaunt zugleich.
Es folgte eine weitere Tournee im Jahre 1988: Picason spielte im Osten des Landes, in Santiago de Cuba, und sorgte auch dort für Aufsehen. Gibt es eine höhere Auszeichnung für eine Salsaband als Erfolg in Kuba?

Timba
Neben der „neo-traditionellen" Spielart, wie sie vor allem in den USA und im restlichen Lateinamerika zu hören ist, entwickelten die kubanischen Musiker ihre Musik in eine ganz andere Richtung immer weiter. Diese modernere, rhythmisch und harmonisch komplexere Art von Salsa heisst Timba. Als Vaterfigur der neuen Bewegung gilt José Luís Cortés (Bandleader von NG La Banda), welcher anfangs der 90er Jahre mit Picason zusammenarbeitete.
Timba bedient sich verschiedenster musikalischer Einflüsse. Die 70er „Funk-Jahre“ (Kool & the Gang, Earth Wind & Fire, etc.) halten genauso Einzug wie Hip-Hop und Rap. Die Grooves sind polyrhythmischer und ein wenig härter als bei der traditionellen Salsa. Die Rhythm-section hat mehr Freiräume für Improvisation, Bass und Piano spielen druckvollere und komplexere „Tumbaos“. Die Bläser-Riffs sind schneller, die Texte frecher geworden.
Picason hat dem von Orlando Valle in dieser Art geschriebenen Material durch eigenes Arrangieren den letzten Schliff gegeben, und die Kompositionen mit den aktuellsten Ingredienzen aus der kubanischen Timba-Szene gewürzt.

Discographie :
1. ‘Picasón’, 1988
2. ‘Son de los Alpes’, 1990
3. ‘Un Estilo diferente’, 1995
4. ‘Timba’, 2001
5. ‘Qué felicidad’, 2005




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